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Ratgeber Inkontinenzhosen

Du leidest an Inkontinenz? Allein in Deutschland sind circa 2 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Es handelt sich um die am weitesten verbreitete chronische Krankheit. Gerade Frauen leiden häufig an Inkontinenz. Aufgrund der hohen Anzahl an Erkrankten gibt es auf dem Markt zahlreiche Hilfsmittel. Die Inkontinenzhose schützt vor Feuchtigkeit und verspricht einen angenehmen Tragekomfort. Folgender Ratgeber zeigt dir alles was du über das Hilfsmittel wissen solltest.

Was sind Inkontinenzhosen?

Sie sind in der Regel aus PVC und PU hergestellt. Sie ist ein ideales Hilfsmittel, da sie deine Kleidung vor Feuchtigkeit schützt. Außerdem kannst du deine Inkontinenzvorlage daran fixieren. Früher hat man Inkontinenzhosen noch als Gummihosen bezeichnet. Heute werden sie aus Membranen gefertigt. Aber Vorsicht: Die Hose dient lediglich dem Schutz. Ohne passende Einlage ist sie nicht in der Lage die Feuchtigkeit aufzusaugen.

Was sind die Vorteile einer Inkontinenzhose?

Das Hilfsmittel bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Aufgrund der starken Saugkraft bietet sie ausreichend Sicherheit im Alltag, in der Nacht und auf Reisen. Sie wird in erster Linie bei starkem Harndrang und der Stuhlinkontinenz verwendet. Kombiniert mit der passenden Unterwäsche bist du vor nasser Kleidung geschützt. Auch deine Bettmatratze wird geschont. Die Inkontinenzvorlage kann mit der Sepzialhose problemlos fixiert werden.

  • Fixiert die Vorlage
  • Verhindert das Auslaufen von Urin
  • Schützt Matratzen und Sitzflächen
  • für aktive und inaktive Menschen geeignet
  • sorgt für eine ausreichende Sicherheit
  • ähnelt optisch einer gewöhnlichen Nachtwäsche
  • schützt die eigene Kleidung
  • kann wiederverwendet werden

Aus welchem Material sind die Unterhosen hergestellt?

Die Unterhosen werden aus PVC oder PU gefertigt. PU steht für Polyurethan. Polyurethan wird so bearbeitet, dass es atmungsaktiv und feuchtigkeitsundurchlässig ist. PU ist ein leichtes Material und elastisch gegenüber Kälte. Außerdem ist Polyurethan wesentlich langlebiger. PU wird in erster Linie für die Herstellung von Inkontinenzhosen verwendet. Allerdings machen sich die zahlreichen positiven Eigenschaften preislich bemerkbar. Auch PVC ist feuchtigkeitsundurchlässig und wesentlich günstiger als PU. PVC steht für Polyvinylchlorid. Allerdings ist Polyvinylchlorid weniger langlebig. Hosen welche vollständig aus PVC oder PU gefertigt sind, sind für eine vollständige Harninkontinenz geeignet. Wird lediglich der Schrittbereich mit dem Material ausgekleidet, ist die Hose für eine leichte bis mittlere Blasenschwäche geeignet.

Hier nochmal die Vor- und Nachteile der Materialien im Vergleich.

PU

Vorteile

  • undurchlässig für Feuchtigkeit
  • geruchsarm
  • langlebig
  • atmungsaktiv

Nachteile

  • wesentlich teurer als PVC

Polyvinylchlorid

Vorteile

  • trocknet schnell an der Luft
  • günstiger als PVC
  • undurchlässig für Feuchtigkeit

Nachteile

  • fühlt sich an wie Plastik
  • man schwitzt schnell
  • nicht sehr langlebig

Welche Hose ist wann sinnvoll?

Bei leichter Harninkontinenz

Wenn du oder Bekannte an einer leichten Harninkontinenz leiden, eignet sich eine saugende Unterwäsche besonders. Hier ist eine integrierte Saugeinlage in die Hose eingearbeitet. Das Material ist aus PU gefertigt. Ein wesentlicher Vorteil: Die Unterhosen können in die Waschmaschine gegeben werden und sind die passenden Inkontinenzhosen für Männer. Sie kommen häufig nach einer OP an der Prostata zum Einsatz. Wer an geringem Urinverlust leidet, profitiert von einer eingenähten Saugeinlage. Um die Unterhose zu säubern eignet sich ein desinfizierendes Waschmittel.

Ein wesentlicher Vorteil ist, dass die saugende Unterhose die Umwelt besonders schont. Eigenwindeln werden im Zuge der Entsorgung oft kritisch hinterfragt. Wiederverwendbare und waschbare Windeln sind kostengünstiger und schonen die Umwelt. Inkontinenzhosen mit integrierter Saugeinlage sollten, wenn möglich, immer die erste Wahl sein.

Bei bestimmten Modellen kann die Einlage auch in die Nachtwäsche eingeklebt werden oder mit einer passenden Netzhose getragen werden. Einlagen speichern die Flüssigkeit, sorgen für eine trockene Haut und binden Gerüche. Vor allem mobile Menschen profitieren von den Einlagen.

Bei starker Inkontinenz

Wer an starker Inkontinenz leidet, kann auf bestimmte Inkontinenzpants zurückgreifen. Sie sind eine Kombination aus gewöhnlicher Nachtwäsche und Einlage. Die Unterhosen sind modisch geschnitten und ähneln einer normalen Unterhose. Damit du gut geschützt bist, musst du in jedem Fall die richtige Größe und die passende Saugstärke wählen. Außerdem solltest du die Windel regelmäßig wechseln.

Windelhosen

Wer an besonders starker Inkontinenz leidet, kann auch auf Windelhosen zurückgreifen. Sie haben einen besonders hohen Auslaufschutz und sind sehr saugstark. Vor allem für Bettlägerige Patienten sind diese ideal geeignet. Sie nehmen in der Nacht besonders viel Urin auf.

Wie reinige ich das Hilfsmittel?

Damit du möglichst lange etwas von deiner Hose hast, solltest du diese in die Waschmaschine geben. Pulverwaschmittel ist für die Reinigung ideal geeignet. Flüssigwaschmittel oder Weichspüler sollten nicht zum Einsatz kommen. Die Hosen können bei 95 Grad gewaschen werden und sind anschließend an der Luft zu trocknen. Es gibt auch spezielle Waschmittel für Inkontinenzunterhosen. Das Waschmittel ist desinfizierend und neutral im Geruch zugleich.

Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Ideal für die Nacht

Die typischen Produkte sind vor allem für den Alltag gefertigt. Sie sorgen für eine maximale Bewegungsfreiheit und bieten Schutz für Nässe. Die meisten Probleme treten in der Nacht auf. Zahlreiche Einlagen verfügen über keine Seitenflügel. Inkontinenzhosen für die Nacht sind eine tolle Möglichkeit, während dem Schlaf ausreichend geschützt zu sein. Die Hose muss gegeben falls mit einer Einlage kombiniert werden, wenn diese nicht eingenäht ist. Einlagen für die Nacht sollten über Seitenflügel verfügen und etwas länger sein. So wird das Auslaufen in Rückenlage verhindert.

Richtiger Sitz, Größe von Nöten

In jedem Fall muss die Hose richtig sitzen. Gerade Inkontinenzhosen müssen gut am Körper anliegen. Die richtige Passform kann über das Hüftmaß ermittelt werden. Am besten den Umfang deiner Hüfte auf Höhe der Hüftknochen messen. Anschließend mit den Größenangaben des Herstellers abgleichen.

Inkontinenzhosen für alle Einlagen

Sind Inkontinenzeinlagen größer als herkömmliche Unterhosen, benötigt es eine Inkontinenzhose. Die Einlage kann problemlos an der richtigen Stelle fixiert werden. Das verhindert, dass die Slip Einlage verrutscht. Der elastische Netzstoff oder die Mikrofaser der Hose sind besonders angenehm, gerade in der Nacht.

Inkontinenzhosen aus Baumwollte unterscheiden sich nicht von gewöhnlicher Unterwäsche. Im Schritt befinden sich mehrere Auslaufsperren aus feuchtigkeitsundurchlässigem Material.

Auf die Qualität achten

In jedem Fall solltest du etwas mehr in die Hose investieren. Inkontinenzunterwäsche muss einiges aushalten. Eine gute Qualität ist daher unverzichtbar. Gerade wenn die Hose des Öfteren gewaschen werden muss, sollte sie aus hochwertigem Material gefertigt sein. Probiere dich durch das Angebot. Hast du ein zufriedenstellendes Modell gefunden, solltest du daran festhalten. In jedem Fall musst du dir ein Set an Unterhosen zulegen. So hast du genügend Austauschmodelle.

Vorsicht bei schwerer Inkontinenz

Vorsicht: Wer an schwerer Inkontinenz leidet, sollte nicht nur auf eine Hose setzen welche direkt am Körper liegt. Auch eine saugfähige Krankenunterlage ist hier in jedem Fall zu empfehlen. Diese kann problemlos auf der Matratze platziert werden. Sie sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Je nach Größe kann die gesamte Matratze oder einzelne Bereiche abgedeckt werden.

Auch Inkontinenzbettwäsche ist auf dem Markt erhältlich. Dabei handelt es sich um feuchtigkeitsundurchlässige Spannbettlaken und Bettwäsche. Diese sind aus Polyurethan gefertigt und bieten zusätzlichen Schutz für die Matratze.

Fazit

Das Hilfsmittel bietet maximalen Schutz. Die Einlagen können problemlos an der Hose fixiert werden. Das sorgt für ausreichend Schutz, vor allem in der Nacht. Außerdem ähnelt die Hose gewöhnlicher Nachtwäsche. Das Material ist feuchtigkeitsundurchlässig, atmungsaktiv und geruchsneutral. Zudem bietet die Spezialunterwäsche maximale Bewegungsfreiheit im Alltag. Auch immer mehr junge Menschen leiden an Inkontinenz. Die Nachtwäsche ist modern konzipiert und auf den ersten Blick nicht erkennbar. Achte in jedem Fall auf einen guten Sitz um das Auslaufen zu verhindern.