Ratgeber Weichlagerungsmatratze 2

Ratgeber Weichlagerungsmatratze

Sie sind auf der Suche nach einer Wechseldruckmatratze? Eine Wechseldruckmatratze ist für bettlägerige Patienten, egal ob vorrübergehend oder dauerhaft, unabdingbar. Nur mit einer entsprechenden Matratze können Druckstellen bzw. Druckgeschwüre verhindert werden. Bei der Auswahl und dem Kauf einer Matratze gibt es einiges zu beachten. Folgender Ratgeber zeigt Ihnen alles, was Sie über eine Weichlagerungsmatratze wissen sollten.

Was sind Dekubitusmatratzen?

Weichlagerungsmatratzen sind ein adäquater Matratzenersatz und können auch als Auflage für die vorhandene Matratze genutzt werden. Eine Weichlagerungsmatratze hat den Vorteil, dass der Schlafende in die Matratze einsinkt. Hierdurch vergrößert sich die Auflagefläche und es entsteht weniger Druck auf den Körper. Die Druckverteilung ist optimal. Das führt zu einer unmittelbaren Verbesserung der Durchblutung. So können Druckgeschwüre, auch Dekubitus genannt, verhindert werden. Durch das tiefe Einsinken wird die Bewegung jedoch verringert. Für die Herstellugn der Matratze werden Schaumstoffe oder motorbetriebene Luftkissen verwendet.

Wo werden Dekubitusmatratzen eingesetzt?

Dekubitusmatratzen werden bei der häuslichen Pflege von bettlägerigen Patienten benötigt. Auch Krankenhäuser und Pflegeheime verwenden die Wechseldruckmatratze Dekubitus zur Weichlagerung der Patienten. Häufig sind schwer Brandverletzte, Querschnittsgelähmte oder auch im Koma liegende Patienten von den Druckgeschwüren belastet. Die Patienten müssen in jedem Fall regelmäßig gelagert werden. Andere Liegepositionen und Drehungen sind auch mit einer Matratze von Nöten. Um Druckgeschwüre zu verhindern, ist eine Dekubitusmatratze im Falle eines Risikopatienten unabdingbar.

Für wen ist eine Weichlagerungsmatratze geeignet?

Die Matratze für Menschen geeignet, welche sich nicht selbstständig im Bett hin und her bewegen können. Durch das starre Liegen können Druckgeschwüre entstehen. Eine Weichlagerungsmatratze reduziert den Druck auf den Körper und somit die Gefahr einen Dekubitus zu bekommen. Zu den Risikogruppen zählen Menschen die vermehrt Liegen, inkontinente Patienten, stark Untergewichtige oder Menschen, welche an Taubheit einzelner Körperstellen leiden.

Welche Ausführungen sind auf dem Markt erhältlich?

Die Schaumstoffmatratzen

Die Schaumstoffe verfügen über unterschiedliche Härtegrade. Meist werden verschiedene Materialien miteinander kombiniert. Die Matratzen bestehen aus Luftkanälen und Noppen. Diese sollen den Druck optimal verteilen. Auch das Bettklima wird hierdurch verbessert. Man unterscheidet folgende Arten an Schaumstoff:

  • Viskoelastischer Schaumstoff: Er wird durch Körperwärme weich und passt sich an die Körperform an. Diese Art von Schaumstoff ist sehr druckentlastend. Wer besonders tief einsinkt, ist in der Körperbewegung stark eingeschränkt.
  • Kaltschaum: Kaltschaum ist atmungsaktiv und reguliert die Feuchtigkeit. Auch die Elastizität von Kaltschaum ist sehr hoch. Sobald der Druck nachlässt, gerät die Matratze in die Ausgangssituation zurück. Das unterstützt die Mobilität der Patienten.

In den meisten Fällen finden Kombinationen aus beiden Modellen statt. Matratzen welche über einen festen Rand verfügen, erleichtern das Aufstehen aus dem Bett deutlich.

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Was sind die Vorteile der unterschiedlichen Matratzen?

Im Folgenden gehen wir genauer auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Matratzen ein.

Wechseldruckauflagen für normale Matratzen

Wechseldruckauflagen funktionieren über Strom. Kommt es zu einem Stromausfall, kann der Druck nicht gehalten werden. Wechseldrucksysteme sind in der Handhabung leicht zu bedienen. Die Wechseldruckmatratze Lagerung ist hier besonders einfach. Sobald die Luft vollständig rausgelassen ist, kann die Matratze problemlos gelagert und transportiert werden.

Weichlagerungssysteme

Weichlagerungssysteme werden über einen Motor betrieben. Das System funktioniert über ein Luftkissen oder über Schaumstoffmatratzen. Diese Art von Matratzen kann den Druck nicht automatisch verändern. Die Luftkammern eignen sich in erster Linie zur Dekubitusprophylaxe. Die weiche Lagerung kann mit der Pulsationstherapie vereinbart werden. Das System ähnelt den Wechseldruckmatratzen. Eine AKS Theraplot Matratze eignet sich ideal zur Prophylaxe und Dekubiti bis Grad drei.

Das Mikrostimulationssystem

Das Mikrostimulationssystem besteht aus einer Unterfederung inklusive Flügelfedern und Matratzenkern. Die Flügelfedern können die Bewegungen der Patienten in Gegenbewegungen umwandeln. Selbst die Atmung der Patienten wird von der Matratze registriert.

Aufblasbare Matratzen

Aufblasbare Matratzen bestehen aus luftdichtem Material. Durch die luftgefüllte Matratze sinkt der Patient in die Matratze ein. Das vergrößert die Auflagefläche. Der Luftdruck findet über unterschiedliche Techniken statt:

Manuelle Pumpe

Eine manuelle Pumpe wird vom Nutzer per Hand bedient. Die Gewichtsverlagerung spielt eine maßgebliche Rolle.

Automatische Pumpe

Die Luftbefüllung passt sich an das Körpergewicht und die Liegeposition des Nutzers an. Außerdem ist bei dieser Art von Matratze, ein ständiger Luftstrom vorhanden. Das liegt an den feinen Poren. Der Bezug der Matratze ist atmungsaktiv, waschmaschinengeeignet, luftdurchlässig und abnehmbar.

Pulsationstherapie

Die Pulsationstherapie funktioniert über Luftkammern. Die Luftkammern verlaufen vom dem Fuß- über das Kopfteil und werden in regelmäßigen Intervallen mit Luft befüllt.

Was sollte man beim Kauf einer Weichlagerungsmatratze beachten?

Beim Kauf einer Weichlagerungsmatratze sollten einige maßgebliche Dinge beachtet werden. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Die Notwendigkeit überprüfen

Bevor in eine Weichlagerungsmatratze investiert wird, sollten die Anforderungen des Patienten geklärt werden. Es müssen Risiken für Dekubitus bestehen. Um die Situation zu beurteilen, können standardisierte Risikoskalen verwendet werden. Ärzte, Sanitätshäuser und Pfleger sollten in jedem Fall zu Rate gezogen werden.

Manuelle Lagerung

Weichlagerungsmatratzen können die Pflegeintervalle verlängern. Das liegt daran, dass der Patient weniger häufig gelagert werden muss. Allerdings ersetzt eine Matratze die Notwendigkeit der regelmäßigen Lagerung von Fachpersonal in keinem Fall.

Kein dauerhafter Einsatz

Patienten sollten nicht ausschließlich auf einer Weichlagerungsmatratze liegen. Das Körperschema wird möglicherweise reduziert, die Beweglichkeit und Bewegung ist auf Dauer eingeschränkt und die Pflegebedürftigkeit zunehmend erforderlich.

Bezug von Nöten

Auf der Matratze sollte in jedem Fall ein flexibler Bezug platziert werden. Eine Matratzenhülle schützt die Wechseldruckmatratze vor Verunreinigungen und Schweiß. Gerade bei inkontinenten Patienten ist eine Matratzenhülle sinnvoll.

Werden die Kosten für eine Matratze von der Krankenkasse übernommen?

Wer gesetzlich versichert ist, muss die Leistung bei der Kasse erfragen. Einige Matratzen sind im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Kassen gelistet. Falls Sie über ein Rezept verfügen, wird das Hilfsmittel in jedem Fall von der Krankenkasse übernommen.

Bei Privatversicherten muss eine ärztliche Verordnung vorliegen. Das Privatrezept wird dann von der privaten Krankenkasse erstattet. Allerdings muss das ausdrücklich im Versicherungsvertrag vereinbart sein. Ob die Kosten für die Matratze übernommen werden, sollte vorab erfragt werden. Die Kostenerstattung ist identisch zu der gesetzlichen Pflegekasse.

Fazit

Eine Weichlagerungsmatratze ist unabdingbar für Risikogruppen, welche von Druckgeschwüren betroffen sind. Auch zur Dekubitusprophylaxe können Weichlagerungssysteme eingesetzt werden. Allerdings sollten Sie bedenken, dass eine Weichlagerungsmatratze die Eigenbewegung der Patienten deutlich reduziert. Außerdem ersetzt eine Wechseldruckmatratze nicht die vollständige Notwendigkeit von Fachpersonal.