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Ratgeber Hüftprotektorenhosen

Hüftprotektorenhosen helfen dabei, die Einwirkung der Kräfte bei einem Sturz auf das Hüftgelenk zu vermindern. Erfahre wie man die Hüfte schützen kann!

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Folgen eines Sturzes durch Hüftprotektorenhose mindern

In fortgeschrittenen Jahren stellt ein Sturz ein hohes Risiko für die Gesundheit dar. Jedes Jahr erleiden ältere Menschen als Konsequenz eines Sturzes rund 135.000 Frakturen des Oberschenkelhalses oder Brüche der Hüftgelenksknochen. Diese können dramatische Folgen, wie Bettlägerigkeit oder Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen. Manche Stürze lassen sich kaum vermeiden, egal, welche Vorsichtsmaßnahmen dagegen auch ergriffen werden. Der folgende Ratgeber zeigt, wie Hüftgelenke durch Hüftprotektorenhosen vor schwerwiegenden Brüchen und Verletzungen geschützt werden können.

Oberschenkelhalsfraktur – Was ist das überhaupt?

Die Fraktur des Oberschenkelhalses ist ein Bruch der Knochen des Hüftgelenkes. Der Knochen des Oberschenkelschaftes ist an sich gerade, macht allerdings an seinem oberen Ende einen Knick in Richtung der Körpermitte. Dieses kleine Stück des Knochens wird als Oberschenkelhals bezeichnet. Der Hüftkopf sitzt am Ende dieses Knicks. Es handelt sich bei diesem um eine Kugel, die in der Hüftpfanne innerhalb des Beckenknochens liegt. Das Gelenk wird durch verschiedene Muskeln und robuste Bänder stabilisiert.

Kommt es zu einem Oberschenkelhalsbruch, dann bricht der Verbund zwischen dem Hüftkopf und dem Oberschenkelschaft. Besonders häufig kommt dies vor, wenn ein älterer Mensch seitlich auf seine Hüfte stürzt. Menschen im fortgeschrittenen Alter sind besonders gefährdet, einen Bruch des Oberschenkelhalses zu erleiden, und ganz besonders Frauen. Denn bei dieser Personengruppe ist die Knochenstruktur schwächer und kann somit einfacher brechen. Oft liegt bei den Personen auch eine Osteoporose, also Knochenschwund vor. Für diese Personen bieten die Protektoren einen wichtigen Schutzmechnischmnus.

Es ist sehr wichtig, das Risiko eines Sturzes anzuerkennen, da diese allzu oft Bettlägerigkeit oder Pflegebedürftigkeit durch die Knochenbrüche nach sich ziehen. Das Sturzrisiko sollte deshalb so gut wie es möglich ist, reduziert werden. Protektoren leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.

Was sind Hüftprotektoren?

Viele Menschen werden Protektoren aus den Bereichen des Motorrads- oder des Skisports kennen. Diese Protektoren bestehen in Schalen oder Platten aus Kunststoff, welche an die jeweilige Form des Körpers angepasst sind. Sie können entweder in vorgefertigte Taschen der Kleidung eingeschoben oder direkt in diese eingenäht werden. Die Hüftprotektoren tragen dazu bei, spezielle Bereiche des Körpers, wie Gelenke und Wirbelsäule, vor einer Verletzung zu bewahren. Durch die Protektoren wird die Energie des Aufpralls bei einem Sturz aufgenommen und auf eine breitete Fläche verteilt. Ebenfalls kann die Verletzungsgefahr durch spitze Gegenstände reduziert werden.

Die Hüftprotektoren beziehungsweise die Hüftprotektorenhosen funktionieren nach dem selben Prinzip. Sie helfen dabei, die Einwirkung der Kräfte bei einem Sturz auf das Hüftgelenk zu vermindern. Grundsätzlich sind die Hüftprotektoren zweiteilig aufgebaut. Die Fixationshose bildet hier den einen Teil, der an eine herkömmliche Unterhose erinnert. Der zweite Teil der Sturzhose besteht in den Polstern, welche den Schutz vor den Frakturen der Hüftknochen übernehmen.

Es gibt die Hüftprotektorenhose in Hufeisen oder in Schalenform, sowie in verschiedenen Materialien. Die Polster sind bei der Hüftprotektorenhose fest eingenäht, andere Hüftprotektoren können auf Höhe des Oberschenkelhalsknochens in dafür vorgesehene Taschen geschoben werden.

Selbst, wenn sämtliche Sicherheitsmaßnahmen und Vorkehrungen eingehalten werden, so gibt es Stürze, die trotzdem nicht verhindert werden können. Besonders, wenn der Patient unter Demenz leidet und eine starke motorische Unruhe an den Tag legt, besteht eine große Gefahr, dass die Menschen während ihrer häufigen Wanderungen stürzen. Es ist in einer solchen Situation beruhigend, zumindest eine gute Sicherheitsvorkehrung für den Fall getroffen zu haben, dass es zu einem Sturz kommt. So können teilweise schlimme Folgen durch eine Hüftschutzhose vermieden werden.

Verschiedene Studien konnten bereits belegen, dass die Folgen eines Sturzes durch den Einsatz von Hüftprotektorenhosen bis zu 90 Prozent gemildert werden können. Durch die Dämpfung der Hüftschutzhose entsteht statt einer Fraktur des Oberschenkelhalses oft lediglich ein Hämatom oder eine Prellung durch den Sturz. Natürlich sind diese Folgen ebenfalls unangenehm und schmerzhaft, allerdings sind sie nicht so schwerwiegend wie die, die ein Bruch des Hüftgelenkknochens nach sich zieht.

Das Tragen der Hüftprotektorhosen

Das Tragen der Hüftprotektorhosen erfolgt wie ein zweiter Schlüpfer oder eine zweite Unterhose. Für Damen und Herren gibt es sie in verschiedenen Konfektionsgrößen. Abhängig von den jeweiligen Gewohnheiten in Sachen der Kleidung können die Hüftprotektorhosen auch über eine lange Unterhose, einen Mieder oder eine Strumpfhose getragen werden. Es ist allerdings immer darauf zu achten, dass die Polster des Oberschenkelhalsknochens genau auf der Hüfte anliegen.

Hüftprotektorhosen sind besonders für demenzkranke Menschen geeignet, da hier die Polster direkt in die Hose eingenäht sind. Es ist hier nicht möglich, diese aus Versehen zu entfernen. Wenn zum Waschen die herausnehmbaren Polster der Hüftprotektoren entfernt werden, muss unbedingt sichergestellt werden, dass diese vor dem nächsten Tragen wieder komplett in die Hose eingelegt werden. Wenn Urin mit der Schutzschale in Kontakt kommt, sollte diese gründlich eingeweicht und mit Wasser ausgewaschen werden, da der Schaumstoff des Hüftprotektor durch den Urin porös werden könnte.

Wenn die Personen, die sturzgefährdet sind, nachts regelmäßig aufstehen, um die Toilette aufzusuchen, ist es empfehlenswert, auch in der Nacht die Hüftprotektoren zu tragen. Besonders nachts im Halbschlaf oder bei schlechter Beleuchtung, ist die Gefahr eines Sturzes sehr hoch. Es gibt dafür spezielle Protektorenhosen, die Über besonders sanfte und weiche Polsterungen verfügen, damit diese nachts beim Liegen im Bett nicht unangenehm auf der Seite drücken und der Tragekomfort stets gegeben ist.

Die Kosten der Protektorenhosen

Die Preise für die Protektorhosen liegen zwischen 40 und 90 Euro. Durch das Bundessozialgericht wurde im Jahr 2009 festgelegt, dass diese Schutzhosen nicht unbedingt von den Krankenkassen übernommen werden müssen.

Allerdings wurde in diesem Urteil auch erklärt, dass die Hilfsmittel der Hüftprotektoren durchaus Sinn machen und deswegen in das Hilfsmittelverzeichnis der Pflegeversicherungen integriert werden sollten. In Einzelfällen übernehmen einige Krankenkassen die Kosten für die Protektoren, zum Teil in speziellen Modellprojekten. Es sollte also in jedem Fall versucht werden, einen Antrag für die Übernahme der Kosten erfolgreich zu stellen.

Viele Menschen stellen sich die Frage, was sie an besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Geburtstagen an pflegebedürftige Menschen verschenken können. Sinnvoll ist das Geschenk einer Protektorenhose in jedem Fall. Besonders dann, wenn eine Urininkontinenz vorliegt, sollten zumindest drei unterschiedliche Hüftprotektorhosen im Schrank liegen.