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Ratgeber Folienverband

In welchen Fällen ist ein Folienverband sinnvoll? Was sind die Vor- und Nachteile von Folienverbänden? Worauf sollte man beim Kauf achten? Erfahre es hier!

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Wenn Du Dir schon einmal ein Tattoo hast stechen lassen, weißt du vielleicht, was ein Folienverband ist. Du könntest prinzipiell eine frische Tattoo Wunde mit Frischhaltefolie abdecken. Das solltest Du nur dann tun, wenn Du Dir über Aufgabe und Funktion von Folienverbänden im Klaren bist. Benötigt wird vermutlich eine impermeable oder semipermeable Wundabdeckung. Mediziner sprechen von einem Okklusivverband.

Bei einem frisch gestochenen Tattoo ist die Folienverband Wirkung und Aufgabe klar: Ein über der Wundauflage befestigter Folienverband soll die nässende und blutende Wunde vor Verunreinigungen und Bakterieneinträgen schützen. Ein wasserdichter Folienverband ermöglicht, zu duschen oder schwimmen zu gehen, während die Wunde abheilt. Im Tattoo-Studio sollte jemand Dir erklärt haben, wann und wie ein Folienverband anzulegen ist. Es geht hier um oberflächliche Wunden. Bei stärker nässenden und tiefen Wunden wäre ein Folienverband kontraindiziert.

Was ist ein Folienverband?

Zu unterscheiden sind Folienverbände ohne Saugkissen von solchen mit darunter befestigten Wundauflagen. Verbände ohne Saugkissen werden als semipermeable Folienverbände bezeichnet. Ein semipermeabler Verband besteht aus einer membranartigen, sterilen oder unsterilen Polyurethan-Folie. Diese ist transparent, elastisch und hauchdünn. Solche Folien werden oft mit einem hypoallergenen Polyacrylatkleber versehen. Impermeable Folienverbände sind wasserdicht und luftdicht.

Jeder kann einen Folienverband selber machen. Du benötigst dazu im Prinzip nur eine Lebensmittelfolie. Es handelt sich bei einem Folienverband jedoch nicht um eine wasserdampfundurchlässige Folie, sondern um eine membranartige Verbandsfolie. Von außen ist die Verbandsfolie wasserdicht. Sie lässt jedoch Luft und Wasserdampf durch. Im Handel finden sich Verbandsfolien, die bakterien- und virendicht sind. Ein Aufsaugen von aus der Wunde austretender Flüssigkeiten (Exsudat) findet jedoch nicht statt. Um Exsudate aufzufangen, muss eine geeignete Wundauflage über die Wunde gelegt werden, bevor die Folie darüber appliziert wird.

Eine Folienverband Rolle kann jeder in der Apotheke kaufen. Die Folie ist meist unsteril. Um eine sterile Wundabdeckung zu erhalten, muss eine sterile Wundabdeckung dazu gekauft werden. Soll Luft an die Wunde gelangen, sollte diese nicht komplett mit einem Folienverband angeklebt werden. Wasserdicht sind solche Verbände dann nicht. Zum Schwimmen oder Duschen müsste ein wasserdichter Folienverband über der Wunde und der atmungsaktiven Wundauflage befestigt werden. Soll ein Folienverband Verbrennung abdecken, darf diese nur oberflächlich sein.

Da viele Menschen eine Pflasterallergie oder empfindliche Haut haben, sind Folienverbände mittlerweile auch mit hautfreundlichen Silikonbeschichtungen im Handel zu finden. Es gibt außerdem latexfreie Wundfolien oder solche, bei denen kein Polyacrylatkleber verwendet wurde.

Wozu dient ein Folienverband?

Ein Folienverband kommt zum Einsatz, wenn größere Wundflächen vorhanden sind, die geschützt werden müssen. Es kann sich dabei um nässende oder trockene Wunden handeln. Für stark nässende Wunden wäre ein Folienverband ohne Wundauflage nicht geeignet. Sinnvoll ist ein Folienverband bei frisch gestochenen Tätowierungen, bei trockenen und im Heilungsprozess befindlichen Wunden, bei Schürfwunden oder leichten Verbrennungen.

Es geht darum, die Wunde durch einen transparenten Folienverband für einer Infektion zu bewahren. Der Folienverband kann jedoch auch eingesetzt werden, um als zusätzliche Fixiermaßnahme eines anderen Verbandes zu dienen. Im Fall von Schmerzen könnte ein Folienverband die schmerzende Stelle über Nacht abdecken. Eine schmerzstillende Creme wird darunter dick aufgetragen. Sie kann so über Nacht einwirken. Die Abdeckung mit einem Salbenverband verhindert eine Verschmutzung des Bettes. In diesem Fall geht es nicht um den Schutz einer oberflächlichen Wunde, sondern um semiokklusive Anwendungen von Schmerzcremes.

Vor- und Nachteile von Folienverbänden

Durch eine Opsite Folie ist es möglich, duschen oder schwimmen zu gehen. Die saugfähige Wundauflage unter dem Folienverband kann weder durchnässt, noch verunreinigt werden. Transparente Folienverbände machen den Heilungsverlauf beobachtbar. Entwickeln sich Eiterstippchen oder gerötete Entzündungsränder, könnten Betroffene sofort reagieren. Ein weiterer Vorteil ist die gute Hautverträglichkeit solcher Verbandsfolien.

Einer der Nachteile ist jedoch, dass mit Wundauflagen, die an der Oberfläche beschichtet sind, die Dampfdurchlässigkeit der Folienverbände verringert wird. Daher gibt es für eine Nutzung von transparenten Folienverbänden Kontraindikationen. Ein Folienverband darf beispielsweise nicht bei infizierten, blutenden oder tiefen Wunden genutzt werden. Wunden, die stark nässen oder eitern, sind durch andere Verbandsarten abzudecken.

Bei degenerativ-veränderten oder aufgequollenen Wunderändern sollte eine luftdurchlässige Wundauflage gewählt werden. Häufige Verbandswechsel und regelmäßige Wundkontrollen sind notwendig. Auch pergamentartige und atrophierte Haut – zum Beispiel nach Kortison-Behandlungen – sind davon ausgeschlossen, mit einem Folienverband abgedeckt zu werden. Ein wasserfester Verband dürfte hier lediglich der Fixierung von Wundauflagen dienen.

Das Aufbringen und Ablösen von Folienverbänden

Kleine Tricks helfen bei der Fixierung von Wundauflagen. Die Fixierung einer Wundauflage kann verbessert werden, indem Du die Folie nach dem Verkleben auf der unverletzten Haut mit der Handfläche angewärmt wird. Dadurch verklebt der Polyacrylatkleber besser.

Wer das erste Mal einen Folienverband anlegt, bekommt es möglicherweise mit mehreren Trägerfolien zu tun. Diese müssen in logischer Abfolge abgezogen werden. Dabei sollte die zuletzt abzuziehende Trägerfolie spannungsfrei abgelöst werden. Wird sie überdehnt, ist das Ergebnis suboptimal. Die Handlungsanweisungen in der Packungsbeilage sind sorgfältig zu lesen. Alternativ lässt Du Dir den erworbenen Folienverband in der Apotheke erklären.

Einen Folienverband entfernen zu wollen, ist oft einfacher, als ihn zu applizieren. Die Abnahme eines Folienverbandes ist relativ leicht. Die Folie wird vorsichtig überdehnt und parallel zur Hautoberfläche abgelöst. Sie mit einem Ruck abzureißen, ist keine gute Idee. Das eingetrocknete Wundsekret könnte die Wunde aufreißen. Wer einen Folienverband kaufen möchte, sollte sich beraten lassen. Es stehen unterschiedlich ausgestattete Wundverbandsfolien zur Wahl. Einige Beispiele sind hier angeführt:

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Jedes Produkt hat spezielle Eignungen und Eigenschaften oder nutzt spezielle Kleber. Möglicherweise hat der behandelnde Arzt Dir einen speziellen Folienverband empfohlen. Du kannst aber gegebenenfalls einen Folienverband selber machen. Du könntest oberflächliche Wunden mit Frischhaltefolie abdecken. Ob dadurch die erwünschte Folienverband Wirkung erzielt wird, ist aber fraglich. Frischhaltefolie ist kein idealer Folienverband. Sie eignet sich eher für Salbenverbände.

Soll die Folie steril sein, solltest Du eine entsprechende Folienverband Rolle kaufen. Du kannst bei kleineren oberflächlichen Wunden einen Folienverband kaufen, der Pflastergröße hat. Größere Wunden kannst Du mit Suprasorb abdecken. Soll ein wasserdichter Folienverband schwimmen ermöglichen, müsste er dafür geeignet sein.