Ein Antidekubituskissen vermindert den Druck beim Sitzen und kann so beispielsweise vorbeugend gegen Druckgeschwüre wirken. Wir erklären die Grundlagen zu den Kissen und worauf man beim Kauf achten sollte.
Was ist Dekubitus?
Bei Dekubitus oder auch als Druckgeschwür bezeichnet, handelt es sich um eine chronische Wunde, welche durch eine lokale und lange Druckbelastung entstanden ist. Zu dem Kreis der Personen, bei denen diese Wunde auftreten kann, gehören dann solche Menschen, die nur sehr eingeschränkt beweglich oder bettlägerig sind. Ein solches Druckgeschwür führt bei den betroffenen Menschen dazu, dass diese dann auf die Hilfe von anderen Menschen angewiesen sind.
Durch den hier entstehenden andauernden Druck werden mit der Zeit die einzelnen Körperstellen geschädigt. Gerade die Bereiche ohne Unterhautfettgewerbe (dazu gehört zum Beispiel das Steißbein, die Knöchel oder die Fersen) sind hier besonders gefährdet. Hier erhöht dann durch die Druckentstehung auf die dort vorhandenen einzelnen Körperstellen den Kapillardruck der Gefäße. Dies kann dann bis zu dem Punkt gehen, wenn dann die Blutzufuhr unterbrochen wird. Dadurch gibt es auch keine Sauerstoffversorgung mehr bei den beeinträchtigen Zellen. Dies führt zu einer Schädigung, die dann im weiteren Verlauf als eine „offene und wunde Stelle“ sichtbar wird. Dabei entsteht hier durch die geschädigte Haut ein Nährboden für Bakterien und dann im weiteren Verlauf entstehen dann daraus schwerwiegende Entzündungen.
Das Alter und das Risiko bei Dekubitusgeschwüren
Die hier dann eventuell entstehenden Schäden an der Haut, an den Nerven sowie auch an den Knochen sind dauerhaft. Ein Narbengewebe bleibt selbst bei einer Abheilung hier immer noch zurück. Deshalb ist eine Vorbeugung bei Dekubitus so wichtig. Sogar wenn hier zum Teil nur ein Rollator verwendet wird, sollten hier vorbeugende Produkte für diesen Fall in Erwägung gezogen werden.
Gerade bei älteren Menschen sind die bei gesunden Menschen vorhandenen Reflexe zur Verlagerung des Gewichts nur noch eingeschränkt vorhanden. Bei querschnittsgelähmten Menschen fehlt dieses Empfinden komplett und deshalb ist gerade dieser Personenkreis einem hohen Risiko und Anfälligkeit dafür ausgesetzt.
Das Antidekubituskissen
Dabei ist hier die einzige Möglichkeit einer Heilung, eine Entlastung bei der Druckstelle zu erreichen, um dann mit weiteren Maßnahmen, hier die Bewegung des Körperteils wieder zu fördern. Dadurch kann erreicht werden, dass das Auftreten von diesem Dekubitus bei bettlägerigen Menschen stark gesenkt wird und dadurch kommt es zu einer Verringerung deren vorhandenen Leiden.
Wenn jedoch Durchblutungsstörungen bei den bettlägerigen Menschen vorhanden sind, wird dabei die Anfälligkeit für Dekubitus erhöht und somit wird auch eine Vorbeugung erschwert.
Eine Möglichkeit, wie Dekubitus vermieden werden kann, sind die Verwendung von Sitzkissen für Rollstühle oder der Einsatz von Antidekubituskissen für bettlägerige Patienten.
Ein solches Kissen ist extrem elastisch und passt sich genau dem Gesäßbereich an. Dadurch werden Reibungen und Druck an diesen Stellen vermieden. Die hier verarbeiteten Materialien für den Bezug und die Polsterung unterstützen die Luftzirkulation. Ebenfalls wird von ihnen die Feuchtigkeit aufgenommen oder eine feuchte Haut wird hier verhindert. Dekubitus Kissen für Rollstuhl werden hier vorbeugend eingesetzt und werden auch bei dem bereits bestehenden Krankheitsbild verwendet. Je nach dem Stadium der Erkrankung, kommen hier jedoch unterschiedliche Ausführungen zum Einsatz.
Das Material der Dekubitus Kissen
Diese Kissen werden häufig als Gelkissen gefertigt, welche sich dann ideal an das Gesäß anpassen können. Hier kommt zum Beispiel Elastomer-Gel zum Einsatz. Ebenfalls gibt es Kissen, die aufblasbar sind. Dabei wird hier mit einer Handpumpe Luft eingefüllt. Dadurch wird auch der Druck beim Sitzen besser auf verschiedene Stellen verteilt. Auf dem Markt werden aber auch Kombinationen von beiden Systemen angeboten.
Die Auswahl der richtigen Kissen-Art
Je nach der vorhandenen Situation, sollte dann das hierfür benötigte Kissen ausgewählt werden. Dabei gibt es eine größere Anzahl von unterschiedlichen Kissenformen und –arten. So hat zum Beispiel eine pflegebedürftige Person ohne eigene Bewegungsmöglichkeit ein höheres Risiko. Im Gegenzug ist das Risiko bei einem Rollstuhlfahrer, der noch selbst fährt, wesentlich geringer. Bei dem Rollstuhlfahrer sollte dann ein schmales Kissen mit einer stabilen Sitzposition ausgewählt werden. Dadurch wird auch sicher gestellt, dass das Knochengerüst korrekt entlastet wird.
Bei einer pflegebedürftigen Person ohne eigene Bewegungsmöglichkeit ist es hier sinnvoller, ein Kissen mit Wechseldrucksystem auszuwählen. Hier kommen dann auch Würfelformen zum Einsatz, die mit aufblasbaren Kammern ausgestattet sind.
Bekommt man ein Dekubitus Kissen auf Rezept?
Von den jeweiligen Krankenkassen werden größtenteils die Kosten für solche Kissen übernommen, weil sich das Kissen auch im Hilfsmittelverzeichnis befindet. Dieses Verzeichnis ist für die Krankenkassen gemäß Gesetz nicht bindend. Trotzdem halten sich die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel an diese Liste. Dabei gibt es noch andere Antidekubitus-Produkte, welche dann nur, wenn aufgeführt, von der Pflegeversicherung übernommen und getragen werden.
Wo können solche Kissen erworben werden?
Diese Kissen werden vom stationären Sanitätshandel angeboten. Ebenfalls gibt es ein reichhaltiges Angebot auch im Internet. Zusätzlich ist es sinnvoll, sich auf die Empfehlung von seinem Arzt zu verlassen oder bereits vom Arzt ein Rezept für bestimmte Kissenarten zu erhalten. Dabei sind die Preise, je nach Art der Anwendung und nach der Ausführung, unterschiedlich. Dabei sollte jedoch auf eine qualitativ hochwertige Ausführung geachtet werden.
Grundsätzlich ist die Vorbeugung bei solchen Druckgeschwüren wesentlich einfacher und kostensparender zu handhaben. Ebenso fallen hier auch weniger Kosten an, als dies bei einer sehr langwierigen und schmerzhaften Therapie bei einem dann bereits vorhandenen Dekubitus der Fall ist. Somit ist ein solches Kissen ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Druckstellen, das dann den davon betroffenen Personen hilft, ihre Schmerzen beim Liegen und Sitzen einzudämmen und zu mindern.